Benedikt von Nursia lebte der Überlieferung gemäss zwischen 480 und 547. Er war der Sohn eines römischen Verwalters, der mit seiner Familie im Städtchen Nursia (dem heutigen Norcia in Umbrien) lebte. Der junge Benedikt studierte im nahen Rom, wandte sich dann vom Treiben der Stadt ab und lebte während Jahren in der Einsamkeit der Berge – unweit der grossen Villa des Kaisers Nero bei Subiaco.
Nach Jahren der Einsamkeit in einer Höhle bei Subiaco sammelte Benedikt Erfahrungen als Vorsteher einer klösterlichen Gemeinschaft in Vicovaro. Später zog er weiter, gründete selbst einige Gemeinschaften und errichtete auf dem Monte Cassino sein bedeutendstes Kloster.
Benedikt schrieb eine im wesentlichen bis heute befolgte Regel für klösterliche Gemeinschaften. Die Regel Benedikts besteht aus 73 Kapiteln und zeigt deutlich die breite Erfahrung, die der Meister im Laufe seines Lebens sammeln konnte. Das Buch orientiert sich in manchem an Klosterregeln, die zu seiner Zeit bereits anerkannt waren. Neu an Benedikts Weisungen sind das weise Masshalten und eine Grosszügigkeit, welche auf Bedürfnisse und Schwächen der Menschen Rücksicht nimmt.